Inspiriert vom Modell der großen Larp-Konferenzen hat der Verein Gesellschaft für Live-Rollenspiel e.V. die Fachtagung LARPcom für Veranstalter und Vereine ins Leben gerufen. Selbstverständlich durften auch Larper und Interessierte vom 24. bis 26. Februar 2017 in Marburg teilnehmen.
Durch die geringe Teilnehmerzahl konnten sich die 33 Teilnehmer intensiv mit den Themen der Vorträge, Diskussionsrunden, Seminaren und den anderen Teilnehmern auseinandersetzen. Die LARPcom bot die Möglichkeit, sich fachlich mit anderen Orgas über die eigene Arbeit auszutauschen und über den Tellerrand hinaus zu schauen, um dabei das eigene Wissen, die Erfahrungen und das Netzwerk zu erweitern.
Programm
Der Veranstalter hat den Teilnehmern viel Zeit für den Erfahrungstausch und die Diskussion über die Veranstaltungsinhalte gegeben. So wurde am Freitagabend nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellungsrunde nur eine Diskussionsrunde in Kleingruppen angesetzt. Thematisch wurden die Fragen zum NSC-Mangel, den Veränderungen der letzten 20 Jahre, der Kommerzialisierung und den Erwartungen bzw. Forderungen an das Larp in den Mittelpunkt gestellt. Danach konnten sich die Teilnehmer ausgiebig austauschen.
Der Samstag bot ein strammes Programm. Angefangen mit drei Vorträgen zu den Themen Psychologie des Larp, Partizipation im Larp und Alternative Bewegungskonzepte im Larp für alle Teilnehmer. Nach dem Mittagessen wurde die Gruppe in vier Seminare zu den Themen Sicherheit, Kommunikation, Emotionen und deren Ausdruck und einem Dungeon-Bau-Workshop aufgeteilt. Die Seminare waren allesamt erfolgreich und so mancher Teilnehmer hätte sich gerne an zwei oder drei der Seminare beteiligt.
Die Abschlussreflexion mit einer Feedback-Runde wurde kurz gehalten und so war am Samstagabend noch einmal ausreichend Zeit über die Inhalte des Tages, deren zukünftigen Umsetzung für die eigene Orga-Arbeit und dem allgemeinen, großen Thema Larp zu plaudern, diskutieren und philosophieren.
Organisation
Die Planung und Durchführung der LARPcom lag Federführung in der Hand der 1. Vorsitzenden Katharina Munz. Die persönlichen Berufserfahrungen waren ein Garant für gute Planung, einen effektiven Zeitplan und das ausgewogene Programm. Der Verein hat einen hohen Anteil aktiver Mitglieder, was sich positiv auf die Tagung auswirkte. Ob Marburg der Veranstaltungsort für die nächste LARPcom sein wird, ist noch nicht klar. Vielleicht wandert die Tagung wie der MittelPunkt durch Deutschland.
Fazit
Gute Organisation, interessante Themen, intensive Auseinandersetzung mit den Teilnehmern und Themen durch einen geringe Teilnehmerzahl lassen nur gute Noten zu. Schön war es ausschließlich teilnehmende Orgas getroffen zu haben. Stephan Egbringhoff von Larpgate zählen wir mal dabei nicht mit.
Über den Verein
Der Verein Gesellschaft für Live-Rollenspiel e.V. wurde 2011 als Esbornia e.V. (ein von den Mitgliedern des Vereins bespieltes Larp-Land) gegründet. 2013 wollten einige Mitglieder mehr machen, als nur ein Verein für Freunde zu sein. So wurden zur Mitgliederversammlung Mitte 2013 Pläne geschmiedet und vorgestellt. Man wollte mehr auf der Meta-Ebene an den allgemeinen Strukturen von Larp ansetzen. Um die Ernsthaftigkeit dieser Arbeit zu unterstreichen, wurde auch ein Namenswechsel angestrebt.
Auf der Mitgliederversammlung ging es hoch her, da ein nicht kleiner Teil der Mitglieder keine Änderungen wünschten. Am Ende wurde mit nur einer Stimme das neue Konzept beschlossen. Heute zählt der Verein 14 Mitglieder.
Verein: www.gflr.de
Fachtagung LARPcom: https://larpcom.wordpress.com
Fotos: GflR e.V.
Dieser Artikel ist erschienen bei:
LARPzeit.de