Martin und Nico von der Dreilanden-Orga haben als Haupt-SLs das Selbstverpfleger-Zeltcon Schatten um Eskaroth vom 11.-13.04.2003 organisiert. Das Steinzeitdorf Vethem bei Walsrode diente dabei als Handelsstation Amon-dor, in der gelagert und gespielt wurde. Am Dorf angrenzend standen mehrere Backsteinhäuser, von denen eines als Waschhaus mit Toiletten diente und die anderen als Schlafplätze für NSCs. Die Umgebung schmückten ein Wohnwagenplatz und eine moorartige Landschaft mit Seen, weiten Wiesen und dichten Wäldern. Es waren 70 Spieler (32 Euro) und 40 NSCs (15 Euro) geladen. Als Regelwerk diente DragonSys 2.
Was geschah
Eine Gruppe Reisender aus unterschiedlichsten Ländern machte sich auf den Weg zur Handelsstation Amon-dor. Doch noch bevor die Station erreicht werden konnte, wurden sie von schattenhaften Wesen angegriffen. Die Flucht gelang, doch einige der Reisenden blieben verschollen.
Nachdem der erste Schock überwunden war und die Reise fortgesetzt werden konnte, wurden sie erneut aufgehalten. Eine Trupp unhöflicher, feindlich gesonnener Eskarother Gardisten versperrte den Weg. Nach einem kurzen erfolgreichen Kampf erreichten die Anreisenden das Tor der Handelsstation. Doch auch hier trafen sie auf Eskarother Gardisten, die das Tor und die Wehrtürme besetzten. Es gab einen spannenden, blutigen Kampf, bei dem sich die Angereisten den Weg in die Handelsstation freikämpfen konnten.
Noch an diesem Abend tauchten die Verschollenen wieder auf. Nach gründlicher Untersuchung stellte sich heraus, dass sie entführt, mit einem Fluch belegt und dann frei gelassen worden waren. Über Nacht herrschte Ruhe. Nur vereinzelt tauchten Schattenwesen auf und verbreiteten Unruhe.
Doch gleich am nächsten Morgen griff die gesamte Eskarother Armee das Lager an, um den Tod ihrer gefallenen Kameraden zu rächen. Bei diesem Kampf stellte sich heraus, dass die Eskarother – wahrscheinlich von Borhar, einem Vertreter des Chaosreiches – verflucht worden waren. Ihr Hauptmann wies merkwürdige Zeichen im Gesicht auf und löste sich nach seinem Tod in eine Nebelwolke auf, wie es bereits bei den Schattenwesen beobachtet worden war. Die gelungene Abwehr dieses Angriffes verschaffte einige Zeit der Ruhe. So konnten Vorbereitungen auf weitere Attacken getroffen werden.
Ein Magier des aventinischen Magiezirkels berichtete unterdessen, dass die Festung einst durch einen Schutzkreis vor bösen Wesen geschützt worden war. Dies bewirkte ein Schrein, in dem eine magische Kugel steckte. Diese Kugel war jedoch während der Eskarother Besatzung in die Hände des Bösen gefallen. Noch bevor sie vernichtet werden konnte, hatten einige mutige Recken die Kugel aus den Händen Borhars gerettet. Nun musste ein Ritual vorbereitet werden, um die Kugel wieder zum Einsatz zu bringen.
Währenddessen versuchten die Alchemisten des Lagers, nach dem alten Rezept einer verrückten Kräuterfrau einen Trank zu brauen, der den Beeinflussten helfen sollte. Hierzu benötigten sie eine Wurzel, die sich in den Händen eines Kobolds befand. Dieser nutzte die Situation schamlos aus und ließ ein Fest zu seinen Ehren abhalten. Feiern konnten auch die Piraten der „Familia del Mar“ nach ihrer Ausgrabung eines Familienschatzes. Diesen hatte einer ihrer Väter nahe Amon-dor vergraben.
Am späten Nachmittag dieses Tages reiste die Fürstentochter Lara Catherine von Aventin an, die über die politische Entwicklung zur vorgefundenen Situation berichtete. Der fürstliche Besuch wurde durch die Attacke eines Carangul überschattet, der als Diener des Todesengels von Borhar ausgesandt wurde. Doch Orban Fastilus – Hofmagier Aventins – schaffte es, die Kreatur zu überwältigen.
Angeleitet von der Beschreibung eines Geschichtenerzählers sollte nun endlich das Ritual zur Sicherung des Stützpunktes durchgeführt werden...
Als gerade damit begonnen werden konnte, erfolgte die Invasion Borhars auf die Dreilande. Schattenbanner griffen die Festung im Verbund mit Orks und einer Eskarother Restarmee unter Führung eines Carangul an. Mit Hilfe des herbeigeeilten Meisters des Magiezirkels wurden alle Magier mobilisiert, das Ritual zu vollführen. Noch vor Beginn des Rituals wurde der Meistermagier im magischen Zweikampf mit dem Carangul zu Boden geworfen und außer Gefecht gesetzt. Die verbleibenden Magier begannen nun endlich das Ritual, während am Torhaus der Kampf im vollen Gang war.
Orks steckten das Torhaus in Brand und setzten Belagerungsgeräte und einen gewaltigen Oger ein, um in die Festung einzudringen. Die vorderste Schlachtreihe schaffte es jedoch, sie alle wieder herauszudrängen. Nachdem das Ritual beendet war, endeten auch die Angriffe auf die Handelsstation. Doch die Kämpfe wurden außerhalb des Tors weiter geführt. Die Armee des Chaos wurde vor dem Tor vernichtend geschlagen.
Die Angereisten fanden ein wunderschönes Spielgelände vor. WC und Waschraum waren zwar in Ordung, einige Wasserleitungen waren aber eingefroren und gegen Ende mangelte es an Toilettenpapier.
Die Spielleitung hat das Einchecken bei ihrem ersten Con fabelhaft gemeistert. Sie sind auf Spieler und Gruppen sehr gut eingegangen und waren überall und jederzeit freundlich zur Stelle.
Die Kämpfe waren zwar gut dosiert, doch wurde die Kampfsicherheit durch unglückliche Scheinwerfer-Beleuchtung und lose gelagerte Balken im Torbereich stark gemindert, auch wenn die SL sich redlich bemüht hat. Die NSCs wurden mit ausgefallenen Kostümen (siehe das Bild vom Oger mit dem Baumstamm) und Belagerungsgeräten ausgestattet. Zum grandiosen Sieg in der Endschlacht muss erwähnt werden, dass die NSCs die wahren Sieger waren und nur durch göttliche Fügung zur Niederlage gezwungen wurden.
Über den gezahlten Preis konnten die Angereisten sich wohl kaum beklagen. Zu empfehlen für Spieler und NSCs, die gerne kämpfen und sich statt mit Groß-Plots lieber mit vielen kleinen speziellen Plots beschäftigen. Bei dem großen Engagement der Spielleitung kann mit ein bisschen mehr Erfahrung auf ein schönes nächstes Con gehofft werden.
Peter Bergmann & Torsten Buchmann
Dieser Artikel ist erschienen bei:
LARPzeit.de