Sturmkraken - Der Beifang: Kentern, Kelp und Flüche
Sturmkraken begann nach dem in-time erfolgten Schiffbruch auf der Insel Oog Depona. Neben den SCs hatten nur wenige Crewmitglieder des untergegangenen Schiffs überlebt, unter ihnen der zerknirschte Navigator, der zum Glück den Weg zu einem küstennahen Posten kannte, in dem man erst einmal unterkommen konnte. Von diesem Ausgangspunkt aus entstand ein (verlängertes) Wochenende voller Rätsel, Täuschungen und Inselparanoia.
Unter der Führung des Navigators gelangte die ungleiche Reisegruppe an den Ort mit dem klangvollen Namen Brackwasser. Die freundliche, aber etwas wundersame Bevölkerung wies maritimen Bewuchs an Körper und Kleidung auf, was diesen nicht aufzufallen schien.
Vor Ort begannen sich die Merkwürdigkeiten zu häufen: So wirkte zum Beispiel die Bürgermeisterin wie eine menschengroße Handpuppe. Der maritime Bewuchs der
Dorfbewohner wurde mit jedem Tag ausgeprägter. Die täglichen Gottesdienste, die zunächst Koexistenz und religiöse Toleranz predigten, wurden in der Auslegung ihrer ethischen Grundsätze zunehmend verzerrt und fanatisch, und schließlich stellte sich heraus, dass die gereichten Hostien den Empfänger nicht nur für den Glauben an den Achtfaltigen einnahmen, sondern zu dämonischer Besessenheit führten.
Um Brackwasser herum wurden bizarr bewachsene Stelen, die eine ungute Energie auf den Ort lenkten, gefunden. Ein Pilzkreis, ein Tor in die Feenwelt, erwies sich zunächst als unbenutzbar. Abseits des Postens fand man einen Knochengarten und an einem Massengrab eine Gedenktafel mit den angenagelten Fahrkarten der Passagiere einer früheren Überfahrt, die scheinbar das gleiche schiffbrüchige Schicksal ereilt hatte.
Es wurde klar, dass der Ort unter dem Einfluss einer Entität namens „Der Sturmkrake“ stand, der die Geschicke lenkte und schon mehrere Schiffbrüche verursacht hatte, um seine Macht zu mehren und die Meere und Küsten zu unterwerfen. Im Folgenden galt es, die von seinen Schergen geplante Auferstehung seines Gesandten zu verhindern. Es entbrannte eine atmo sphärische Endschlacht gegen beeindruckend aufgemachte Gegner, in deren Verlauf der Gesandte und mit ihm die Macht des Sturmkraken zunächst zurückgeschlagen werden konnte. Im Nachklang dieser Schlacht konnte ein ordenseigenes Artefakt in Gang gebracht werden, mit dessen Hilfe ein Notruf zum Festland abgesetzt und eine Evakuierung ermöglicht werden konnte.
Fazit
Sturmkraken – Der Beifang war der gelungene Auftakt einer Conreihe: Geboten wurden ein aufregender Abenteuer-Plot mit spannenden Wendungen und Entwicklungen sowie tolles Spiel mit den NSCs. Den Darstellern des Roten Rogens gebührt besonderer Applaus dafür, dass man sich bis zum Schluss nicht sicher war, ob sie nicht doch die einzigen Guten an diesem Ort waren. Auch die unterschiedlichen Spielerlager konnten miteinander schönes Spiel genießen, ob nun in gegenseitigem Austausch und Kooperation oder in geteiltem Antagonismus und herrlichem Gefrotzel. Ein Bonbon stellte die ausgespielte Epilog-Szene am Ende für alle dar, die sich für eine Abreise mit dem Rettungsschiff entschlossen hatten, der aber auch alle anderen Spieler beiwohnen durften und die mit einem herrlich inszenierten Wow-Moment bis zuletzt die Spannung aufrechterhielt und zugleich Lust auf mehr machte.
Dass die Orga für Himmelfahrt 2026 (14.5. bis 17.5.) das nächste Sturmkraken plant, dürfte bei allen Besuchern dieses Auftakts – und all jenen, die neugierig geworden sind – die Herzen höher schlagen lassen.
Text: Sean Haack
Bilder: Janne Harms
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