Ihr wolltet schon immer mal Teil einer Raumschiffcrew (oder gar deren Captain) sein? Dann solltet Ihr unbedingt den Artemis Spaceship Bridge Simulator ausprobieren. Auch für Larp-Orgas könnte sich das Programm als interessant erweisen.
Der Weltraum, unendliche Weiten. Jedem Science-Fiction-Fan ist diese Einleitung bekannt und manch kleiner Junge oder kleines Mädchen hat vor dem Fernseher davon geträumt, selbst einmal in die Rolle des Kapitäns eines Raumschiffs zu schlüpfen. Die Möglichkeit dazu bringt der Artemis Spaceship Bridge Simulator ins heimische Wohnzimmer. Bei diesem Programm handelt es sich nicht um ein klassisches Computerspiel, sondern es wird mit mehreren vernetzten Computern eine Raumschiffbrücke simuliert.
Ein Spieler übernimmt die Rolle des Captains, bis zu fünf weitere Mitspieler besetzen alle wichtigen Stationen (Steuermann, Waffenoffizier, Chefingenieur, Wissenschaftsoffizier und Kommunikationsoffizier).
Schon kann es losgehen!
Die Grafik des Simulators ist bewusst einfach gehalten, so dass das Programm selbst auf vielen älteren Computern läuft. Auch wenn das Spiel gewisse Anlehnungen an das Star-Trek-Universum nicht leugnen kann, ist es (vermutlich aus Lizenzgründen) völlig unabhängig davon und hat ein eigenes Design. Fleißige Fans haben jedoch bereits inoffizielle Modifikationen erstellt, die die Raumschiffe und Konsolen des Spiels in „echte“ Star-Trek- oder Battlestar-Galactica-Versionen umwandeln.
Der Einstieg in das Spiel ist benutzerfreundlich, die ersten Missionen sind einfach und die Gefahren noch überschaubar. Ob simples Andocken an eine Raumstation oder das Auffinden eines Gegners mit anschließender Zerstörung – Artemis wird anfangs keine Crew überfordern. Die Aufgaben müssen als Team gemeistert werden, wobei die Kommunikation zwischen den einzelnen Stationen enorm wichtig ist.
Jeder Spieler hat nämlich nur eine äußerst begrenzte Sicht auf das große Ganze. Der Waffenoffizier sieht beispielsweise nur eine Konsole, auf der er Ziele auswählen, Torpedorohre laden und abfeuern sowie die Frequenz der Phase einstellen kann. Um zu ermitteln, welche Frequenz den meisten Schaden am gegnerischen Schiff anrichten wird, werden wiederum die Fähigkeiten des Wissenschaftsoffiziers benötigt. Hier kommt der Captain ins Spiel, der keine eigene Station bedient, sondern die anderen Rollen koordiniert. Hektik, Zeitdruck, falsch verstandene Anweisungen und Informationen sind vorprogrammiert. Kurz gesagt, das Ganze … macht großen Spaß!
Was ist aber nun mit der eingangs angedeuteten möglichen Relevanz für Larp-Organisatoren? Nun, das Programm ist flexibel genug, um bei Science-Fiction-Larps als einfache und kostengünstige Methode eingesetzt zu werden, Raumschiffmissionen zu simulieren. Es ist möglich, eigene, bei Bedarf sehr ausgefeilte, Missionen zu designen. Zudem gibt es die Möglichkeit, als Spielleiter in ein laufendes Spiel einzugreifen. Wer sich mit diesen Optionen eingehender beschäftigen möchte, dürfte Unterstützung in der sehr aktiven Community zu diesem Programm finden, beispielsweise im Forum der offiziellen Artemis-Website www.artemis.eochu.com.
Auf dieser Website kann der Simulator auch mit einer sehr offenen DRM-freien Lizenz erworben werden. Weitere, allerdings eingeschränktere Möglichkeiten finden sich auf der Plattform Steam sowie (für mobile Geräte) bei iTunes bzw. Google Play.
Text: Karsten Dombrowski
Dieser Artikel ist erschienen bei:
LARPzeit.de