Der Höllberghof ist eigentlich ein Freilichtmuseum im Naturpark des Niederlausitzer Landrückens. Seit 1991 wurden dort nach historischem Vorbild ein Dreiseithof und weitere Gebäude aus dem 18. Jahrhundert erbaut. Im Bauerngarten wachsen alte Kräuter, fast vergessene Gemüsearten und traditionelle Zierpflanzen.
Alte Nutztierrassen, wie Skudden-Schafe, Thüringer Waldziegen und Zwerg-Reichshühner, haben hier ebenso ein Zuhause gefunden. Neben dem Museumsbetrieb, der nur auf Anfrage erfolgt, finden auf dem Hof Seminare, Hochzeiten und Betriebsfeiern statt … und seit einigen Jahren auch Larps.
Das Hof-Gelände umfasst etwa 40.000 Quadratmeter. Es gibt also ausreichend Platz für Zeltlager. Im angrenzenden Wald gibt es noch weitere Wiesen, die genutzt werden können. Der Wald darf nach Absprache mit Jäger und Eigentümer bespielt werden, das ist aber abhängig von der Jahreszeit. Über das gesamte Gelände sind (Stark-) Stromanschlüsse und Wasseranschlüsse verteilt, die genutzt werden dürfen. Vor dem Gelände befinden sich zwei Parkplätze, die Platz für ungefähr 200 PKW bieten. Je nach Waldbrandstufe sind Kochfeuer mit einem Abstand von 20 Metern zu Wald und Reetdach erlaubt. Entsprechende Plätze müssen jedoch abgesprochen werden. Es gibt aber auch eine schon eingerichtete große Feuerstelle auf dem Gelände. Aufgrund der Wasserversorgung aus eigenem Brunnen liegt die Teilnehmerzahl für Cons üblicherweise bei maximal 120. Sollen mehr Menschen mitspielen, muss eine Erweiterung der Infrastruktur für die Dauer der Veranstaltung eingerichtet werden.
Das Zentrum der Anlage bildet der aus Holz, Stein, Lehm, Schilf und Stroh errichtete Dreiseitenhof. Dazu kommen eine Scheune, ein sogenanntes Kossätenhaus (ein einfaches Wohnhaus für Kleinbauern), ein Bienenstand, ein Taubenständerhaus und ein Backhaus. In den Gebäuden des Anwesens können etwa 15 Personen übernachten. Künftig sollen weitere Übernachtungsplätze geschafft werden. In einem Vorgespräch wird individuell besprochen, welche Räume wie genutzt werden können. Bis auf das Kossätenhaus, in dem die Verwaltung untergebracht ist, sind alle Gebäude für Veranstaltungen nutzbar und auch die moderne, kleine Gastroküche im Kossätenhaus darf unter Aufsicht genutzt werden. Über diese lassen sich etwa 120 Personen verköstigen. Im modernen Sanitärtrakt im Tagelöhnerhaus gibt es vier Toiletten (plus zwei Pissoirs) und vier Duschen. Hinzu kommt noch ein behindertengerechtes WC. Im Außenbereich sind auf der Rückseite des Verwaltungshauses noch drei weitere Toiletten (plus zwei Pissoirs) frei zugänglich. Aktuell wird das Kassenhaus saniert, das ein toller Ort für zum Beispiel einen Orga Plex mit eigener Teeküche sein kann. Am traditionellen Backhaus entsteht außerdem, als Ergänzung zum bestehenden Reisigbackofen, eine Außen-/Spülküche.
2018 haben einige Larper die ihnen zuvor schon bekannte Location erstmals für ein Larp genutzt und waren begeistert. Anschließend fingen sie an, sich im Trägerverein für das Projekt zu engagieren, weil sie großes Potenzial für die unterschiedlichsten Belange der Larp-Community sehen. 2020 waren aufgrund der Pandemie keine Veranstaltungen umsetzbar, 2021 konnte man mit entsprechenden Hygienekonzepten Veranstaltungen durchführen. Für 2022 und 2023 gibt es bereits zahlreiche Anfragen und das Team schaut positiv in die Zukunft. Das Gelände hat einen einzigartigen historischen Charme und bietet ein tolles Ambiente. Zudem ist es sehr vielseitig nutzbar. Man hat hier viel Platz für viele Leute, kann es aber auch mit kleineren Gruppen beleben, wenn man die Plotspots gut platziert. In Absprache mit dem Team vom Höllberghof ist vieles umsetzbar. Das Gehöft eignet sich in jedem Fall für Abenteuerspiele, Hofhaltung (Kleinadel), Tavernen und Ambientecons. Es gab auch schon Anfragen für Endzeit- und Westernlarps.
Text: Tara Moritzen
Fotos: TheKelricView/Karsten Flögel