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Die Galladoornische Magiergilde

„Punkte spielen eher keine Rolle“

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Kategorie: Im Gespräch News/Blog Veranstaltungen

Einblicke in eine dieser Gilden, die Galladoornische Magiergilde, gibt Thilo Wagner, der vielen Lesern vielleicht als Betreiber von www.larpkalender.de bekannt ist, der deutschen Plattform zur Con-Ankündigung. Karsten Dombrowski interviewte ihn für die LARPzeit zum Hintergrund der Gilde, der out-time Organisation und allgemeinen Spielvorstellungen der Gruppe.

LARPzeit: Wie und wann ist Eure Magiergilde entstanden? Gab es einen besonderen Anlass?

Thilo Wagner: Entstanden ist die Galladoornische Magiergilde ursprünglich als Teil meines Charakterhintergrundes. Als ich mir 1994 einen im Königreich Galladoorn beheimateten Magierlehrling ausdachte, gab es dort keinerlei festgelegte Strukturen dieser Art. Also erfand ich eine damals noch recht grob umrissene Magiergilde, um mein fiktives Umfeld mit Leben zu füllen. Was ich damals noch nicht ahnte ist, dass im Laufe der Jahre immer mehr Spieler dazukommen wollten und die Gilde mit viel Liebe zum Detail ausarbeiteten und mit mehr Leben füllten, als ich mir je hätte vorstellen können.

Mittlerweile wird die Gilde von rund 50 Charakteren bespielt, wobei manche eher selten oder nur zu besonderen Gelegenheiten, andere wiederum regelmäßig als Hauptcharaktere der jeweiligen Spieler auf Cons gehen. Insbesondere in unserer Magierakademie, die ein Teil der Gilde ist, hat sich ein sehr intensives Spiel zwischen den Schülern und Lehrern entwickelt.

LZ: Wie sieht die Struktur Eurer Gilde aus?

Thilo: An der Spitze der Gilde steht der Primus Inter Pares, der Hofmagier der Krone Galladoorns. Er ist die Stimme des Königshauses in arkanen Belangen. Darunter gliedert sich die Gilde in zwei relativ unabhängige Zweige. Zum einen gibt es die Magierakademie mit dem Primus Praeceptorum als Akademieleiter, darunter die Dekane, Lehrer und Schüler unterschiedlicher Ausbildungsstufen. Da dieses starre Schul-Spiel nicht jedermanns Sache ist, gibt es daneben noch die Hofmagier der Fürsten und Barone. Ihnen unterstellt sind die Magier der Städte und Gemeinden und deren Lehrlinge.

 

 

LZ: Gibt es besonders prägende Elemente, die Eure Gilde auszeichnen? Was unterscheidet Euch von anderen LARP-Magiergilden?

Thilo: Ein wichtiger Aspekt unseres Spiels ist, dass die Gilde direkt der Krone unterstellt ist. Durch die Geschichte des Königreiches, in der dunkle Magie eine nicht unbedeutende Rolle gespielt hat, schaut insbesondere der Adel der Magierschaft genau auf die Finger. Die Ausübung dunkler Magie ist durch ein Kron-Gesetz, der Lex Magicae, verboten.

Das heißt natürlich nicht, dass es in der Magiergilde nur Charaktere mit strahlend weißem Hintergrund gibt, aber für offensichtlich böse Charaktere ist unser Spiel nicht geeignet. Ein weiterer wichtiger Aspekt für uns ist die Förderung von neuen Spielern. Wir versuchen, auch durch unser intensives Schüler-Lehrer-Spiel, LARP-Einsteiger inund out-time an eine schöne und stimmige Darstellung des Magierspiels heranzuführen. Darstellung ist uns dabei sehr wichtig, Punkte spielen eher keine Rolle. Ich sollte noch erwähnen, dass wir ein eher niedriges und bodenständiges Powerniveau spielen.

LZ: Wer trifft bei Euch die out-time Entscheidungen? Wie wird die Entwicklung Eurer Gilde gesteuert?

Thilo: Wir veranstalten in unregelmäßigen Abständen den so genannten MOTS, den Magier-Out-Time-Stammtisch, bei dem sich alle interessierten Spieler der Magiergilde treffen und über out-time Belange entscheiden. Dabei spielt es selbstverständlich keine Rolle, welchen in-time Rang der Charakter des betreffenden Spielers hat. Jeder, der kreative Ideen hat, kann diese auch einbringen.

 

 

LZ: Wie eng seid Ihr mit dem Hintergrundland Galladoorn verknüpft? Wie läuft die Abstimmung mit der Landes-Orga?

Thilo: Die Magiergilde ist sehr eng mit Galladoorn, seinem Hintergrund und dem Spiel verknüpft. Sie gestaltet das auch teilweise mit. Vor allem durch die Hofmagier der Fürsten und Barone gibt es eine starke Verflechtung mit der Landespolitik und dem Adelsspiel.

LZ: Wie und wann bespielt Ihr die Gilde? Und geht Ihr als Gruppe auch gemeinsam auf Live-Rollenspiele oder bleibt die Gilde eher ein Hintergrundelement für Eure Charaktere?

Thilo: Wir gehen gerne als Gruppe auf andere Live-Rollenspiele. In erster Linie natürlich auf Akademie-Cons und ähnliche Veranstaltungen, aber wir gehen auch in kleineren Gruppen auf Abenteuer-Cons. Wir versuchen außerdem mehrmals pro Jahr eigene Ein-Tages-Cons für die Gildenmitglieder zu veranstalten. Das kann „ein Tag in der Akademie“ mit Vorlesungen und Lehrbetrieb sein oder auch eine Tagung des Gildenrates. Daneben organisieren wir pro Jahr meistens einen größeren Magierkonvent und sind auch in die anderen in Galladoorn spielenden Cons eingebunden.

LZ: Gibt es dabei auch Probleme oder Dinge, die nicht so gut laufen?

Thilo: Klar gibt es die. Nicht jeder passt in diese festen Strukturen oder kommt mit ihnen klar. Probleme werden bei uns aber in der Regel offen angesprochen und meistens finden wir eine Lösung.

LZ: Angenommen, ich wollte bei Euch mitspielen. Was müsste ich tun?

Thilo: Generell steht unser Spiel jedem offen, der bereit ist, sich mit seinem Charakter in Galladoorn niederzulassen, und der von der Gesinnung und insbesondere Spielphilosophie zu uns passt. An der Akademie unterrichten einige Dozenten aus dem Ausland und auch ansonsten tummelt sich schon der eine oder andere Nicht-Galladoorner in der Magierschaft. Auch LARP-Neulinge sind immer willkommen. Von Vorteil ist es natürlich, wenn man aus dem Rhein-Main-Gebiet kommt. Informationen über die Gilde findet Ihr auf www.drachenreiter.de.

 

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