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Morkan e.V. im Interview

„Die Spieler werden anspruchsvoller und kommen mit mehr Erwartungen“

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Kategorie: Konzepte Magazine News/Blog

Der Morkan e.V. wurde im Jahr 2006 gegründet. Das gleichnamige Land ist mittlerweile die Heimat von etwa 40 Spielern und Handlungsort der Morkan-Reihe, die sich durch Mithilfe vieler Spieler zu einem vielschichtigen und facettenreichen Spielhintergrund entwickelt hat.

Tara Moritzen sprach für die LARPzeit mit Daniela Jackels unter anderem über die Erwartungen der Spielerschaft und die Spielhintergründe

LARPzeit: Unter dem Namen Morkan e.V. werden seit fünf Jahren Live-Rollenspiele organisiert. Warum wurde der Verein damals gegründet? Und warst Du schon gleich von Anfang an dabei?

Daniela Jackels: Der Verein wurde von einer Gruppe von Freunden gegründet, um das Hobby auf eine breitere Basis zu stellen. Ich selbst bin erst vor drei Jahren eingetreten, allerdings habe ich mich schon eineinhalb Jahre später im Vorstand wiedergefunden.

 

 

LZ: Wie hat sich im Laufe der Zeit die Con- Planung verändert? Sind die heutigen Probleme die gleichen wie vor fünf Jahren?

Daniela: Ich kann in den letzten fünf Jahren eine Veränderung erkennen. Die Spieler werden anspruchsvoller und kommen mit mehr Erwartungen. Das fängt bei der Gewandung an und hört bei Special Effects auf. Diese Entwicklung spiegelt sich natürlich auch in der Planung wider.

LZ: Was ist Euer Antrieb, LARPs zu organisieren?

Daniela: Teilweise eine Idee, die man gerne umsetzen möchte, durchaus auch vereinsfremde Cons, die einen inspiriert haben, oder Bekannte, die voller Erwartung fragen, wann es mal wieder eine Veranstaltung gibt. Interessanterweise kommt man immer wieder mal an einen Punkt, an dem man sich schwört, keinen Con mehr zu machen. Sei es wegen dem Stress oder weil irgendwas daneben gegangen ist … und dann macht man es doch immer wieder.

LZ: Habt Ihr eine bestimmte Spielphilosophie? Und wie wichtig sind Euch Spielregeln?

Daniela: Neben den üblichen Regeln ist die Darstellung wichtig. Die meisten von uns spielen zwar nach Regeln, denken aber im DKWDDK (Du kannst, was du darstellen kannst). Wenn also beispielsweise jemand einen Zauber schön darstellt, den es eigentlich in unserer Welt nicht gibt, machen wir trotzdem mit. Ich ignoriere aber auch etwas, wenn es richtig schlecht dargestellt ist. Aber das passiert zum Glück sehr selten. Alle Regeln rund ums Kämpfen finde ich allerdings enorm wichtig. Safety first.

 

 

LZ: Muss man im Verein Mitglied sein, um bei der Organisation und Durchführung zu helfen? Und was muss man dafür mitbringen?

Daniela: Also um mitzuhelfen, muss man kein Vereinsmitglied sein. Sicher würden wir nicht irgendwen Cons im Namen des Vereins machen lassen. Das ist ja auch eine versicherungstechnische und finanzielle Frage. Aber wenn Vereinsmitglieder in der Orga sind, kann auch durchaus ein Vereinsfreund mitplanen. Das kommt aber mehr als selten vor, in der Regel sind es doch immer dieselben, die etwas auf die Beine stellen. Ganz typische Gruppendynamik eben. Dafür mitbringen muss man eigentlich nichts – außer Motivation. Man wächst in Aufgaben rein, und jeder Kopf, der mitdenken und kreativ sein kann, hilft.

LZ: Was macht Eure Spiele aus? Was können neue Spieler von Euch erwarten?

Daniela: Die Mehrzahl unserer Cons ist nicht künstlich verworren. Eine solide Geschichte und solides Spiel sind an der Tagesordnung. Ich denke, dass wir uns nicht zu ernst nehmen, ist eine Besonderheit. Spontane Ideen werden nach Möglichkeit umgesetzt. So kam der letzte Morkan-Con unerwartet zu einer Göttin des ewigen Nachtragens, dem Gott der spontanen Ideen, die einem später leid tun, und dem Gott der fadenscheinigen Begründungen. Wer auf epische Szenen steht, findet so etwas vielleicht albern, aber wir spielen und lachen gerne. Die Spieler können erwarten, dass die Orga stets bemüht um sie ist. Eigene Miniplots (sofern abgesegnet und einbaubar) sollen durchaus gespielt werden und auch andere Sonderwünsche werden nach Möglichkeit realisiert.

LZ: Kannst Du den Lesern kurz den Hintergrund von Morkan beschreiben?

Daniela: Morkan ist die Hauptinsel einer Inselkette, der Skabatillen. Das Landesinnere ist noch nicht ganz erforscht. Die Besiedlung begann erst vor wenigen Jahren. Die Siedler haben aber mittlerweile mehrere Gilden und seit zwei Jahren einen König, der ursprünglich nicht blauen Blutes war: König Richard I.. Auf Morkan gibt es noch die Eredhen, Angehörige eines naturverbundenen Urvolks, das starke magische Artefakte besitzt und über großes technisches Wissen verfügt. Zudem gibt es noch die Branos. Sowohl die Eredhen, als auch die Siedler kämpfen gegen diese von Parasiten befallenen, willenlosen Drohnen. Begegnet man den Branos, geht es immer um Leben und Tod.

 

 

LZ: Wer koordiniert die Plotstränge, welche über die einzelnen Spiele hinausgehen? Oder gibt es bei Euch nur abgeschlossene Plots?

Daniela: Die Morkan-Conreihe, und die Taverne sind jeweils plotübergreifend. Die jeweilige Orga kümmert sich um die Logik dahinter. Alles Wissenswerte hierzu steht im Morkanwiki, welches von Vereinsmitgliedern und der Landesorga stets erweitert wird. Die Plotideen sollten schon mit der Landesgeschichte übereinstimmen. Alle anderen Cons sind meist nach dem Tag oder dem Wochenende abgeschlossen. Da haben höchstens noch einzelne Spieler etwas zu tun, wenn sie zum Beispiel am Ende des Spiels noch besessen sind. Aber das ist ja immer so, wenn gespielt wird. Das Gemeine ist nur, dass wir bestimmte, plotgeerbte Eigenschaften gerne bei einem anderen Con wieder aufnehmen und aufwärmen … Was natürlich nur geht, wenn man den Spieler und seinen Charakter kennt.

LZ: Zu guter Letzt: Was wünscht Ihr Euch von Euren Teilnehmern?

Daniela: Wir hatten bis jetzt viel Glück mit unseren Spielern und haben auch einige Stammspieler, die fast jeden Con mitmachen. Wir würden uns natürlich wünschen, dass das Spiel einfach passt, aber das muss jeder für sich selbst herausfi nden. Ansonsten wollen wir nur, dass sie ehrlich sind und geradeaus sprechen. Dann können auch mögliche Probleme gleich aus der Welt geschafft werden. Hinterher böse Con-Kritiken zu lesen über Dinge, die ohne Probleme hätten gelöst werden können, ist schade ...

 

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