In der ersten Stunde wurden fast 400 Besucher gezählt. Um die Mittagszeit kamen die Besucher an einigen Stellen nicht einmal mehr im Flanier-Modus vorwärts. An den über 40 Ständen wurde geschaut, gestaunt, berührt, hochgehoben, umgedreht, diskutiert, ausgemessen, gehandelt und gekauft. Am Ende des Tages kamen dann schließlich fast 1.000 Besucher zusammen. Für das leibliche Wohl sorgten das Kartoffelhaus, die Braterey und der Drachenreiter e.V.
Viele Besucher wussten bereits im Voraus, was sie erwartet und wonach sie Ausschau halten wollten. Den meisten Larpern war bewusst, dass ein individuelles Produkt von einem deutschen Handwerker seinen Preis hat, weshalb selten bis überhaupt nicht über die Preise diskutiert wurde. Dafür unterhielten sich überwiegend vergnügte und motivierte Aussteller gern mit Besuchern über ihre Produkte und andere Larp-Themen – ganz wie es auf einer Fachmesse für Live-Rollenspiel auch sein sollte.
Das Programm
Das Programmangebot hat sich zur 1. Larpwerker Convention 2015 erheblich gesteigert. Es gab Workshops zur Kontaktjonglage, American Tribal Style Bellydance, Thermoplastische Werkstoffe und Specksteinschleifen für Kinder, dazu Lesungen von Alex Jahnke (Steampanoptikum) und Anja Bagus (Bernsteinherz), einen Vortrag zu „Fandom – das unbekannte Wesen“, Demospielrunden, Charakterzeichnungen von Anna Kersten und ein Treffen der Aventurischen Kampagne. Auch wenn nicht alle Programmpunkte gut besucht waren, so war das Angebot vielfältig und nach Aussage einzelner Besucher so umfangreich und interessant, dass die Wahl sichtlich schwer viel. Schließlich konnte man ja nicht alles besuchen.
Die besonderen Höhepunkte der Larpwerker Convention waren der Gewandungswettbewerb, die LARPwerker-Herausforderung und die Wanderauktion.
Die Wanderauktion
Am frühen Nachmittag machte der Auktionator samt Besucher-Pulk lärmend seine Runde von Stand zu Stand. Wenn es an einem Stand etwas zu versteigern gab, machte der Tross halt und die ausgewählten, mit Auktions-Schildern markierten Produkte wurde an den Meistbietenden versteigert. Es gab Schnäppchen, harte Biet-Gefechte und – zur guten Unterhaltung des Publikums – kostenfreie Kommentare des Auktionators.
Die LARPwerker Herausforderung
Im Vorfelde wurde die Community befragt, welche Themen sie gerne von den Herstellern der Larpwerker Convention umgesetzt sehen wollten. Aus den zahlreichen Einsendungen hatte die Redaktion der LARPzeit drei Themen ausgewählt:
1) Renaissance in Gold und Schwarz – Das Zeitalter der Intrige, Etikette und der höfischen Dekadenz
2) Beutestücke der Wikinger und Tauschgüter der Kelten
3) Der Kriegsgöttin zur Ehr’ – Liturgische Gegenstände, Gewandung, Dekoration oder Interieur für einen Schrein der Rondra (Das Schwarze Auge)
Die Hersteller konnten sich in den darauf folgenden Wochen eines dieser Themen aussuchen, es interpretieren und ein Produkt dazu herstellen, welches dann auf der Larpwerker Convention präsentiert wurde. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, wie die Fotos beweisen.
Der Gewandungswettbewerb
An der Kasse erhielt jeder Besucher ein Teilnehmerkärtchen für den Gewandungswettbewerb, welches demjenigen gegeben werden konnte, dessen Gewandung am besten gefiel. So hatte jeder Besucher die Möglichkeit, seinen Favoriten zu wählen. Wer am Ende die meisten Karten vorwies, erhielt einen gestifteten DunkelArt Gutschein von über 66 Euro für den Bau eines kernlosen Artefakts. Weiter hatten die Kärtchen einen Wert von 10 Cent und konnten beim Kauf an den Ständen als Rabattmarken eingesetzt werden.
Gewinnerin in diesem Jahr wurde Sesa D. aus Idstein mit etwa 100 Stimmen. Für die Stimmkärtchen hat sie sich danach einen Prügel für ihren Ork-Charakter geholt.
Das Ende
Nach sieben Stunden war leider schon alles vorbei und innerhalb von zwei Stunden waren die Stände der Aussteller abgebaut und auf dem Weg nach Hause. Das Fazit war durchgehend gut und schon am Abend wurde über kleine Verbesserung für das kommenden Jahr diskutiert. Der nächste Termin ist für den 8. April 2017 festgelegt worden.
Über die LARPwerker-Convention
Die LARPwerker-Convention wurde erstmals 2015 von der Firma DunkelArt organisiert. Unterstützung erhält DunkelArt von befreundeten Unternehmen und zahlreichen Bekannten und Freunden aus der Larp-Community.
Die Convention ist für Live-Rollenspieler gedacht, die mit Herstellern in Kontakt treten wollen. Es werden Produkte vorgestellt, zum Verkauf anboten, aber natürlich auch beraten oder Auftragsarbeiten angenommen.
Die Besonderheit dabei: Jeder der anwesenden Hersteller produziert selbst in eigenen Werkstätten in Deutschland.
Fotos: Sebastian Hilpert, Dornhoefer Photography, Nicolas Reiser, Thorsten, Schreck, Produktfotos von den jeweiligen Herstellern
Dieser Artikel ist erschienen bei:
LARPzeit.de