Ratten, überall Ratten! Am Samstag, 6. Mai, fand der zweite Teil der Geißel-Reihe der Ratten-Orga im Dorf des Geschichtserlebnisraumes Roter Hahn bei Lübeck statt. Das bespielte Dorf wurde von hinterhältigen Rattenmenschen und ihrem Anführer Skar überfallen und besetzt. Der örtliche Adelige wollte das natürlich nicht akzeptieren und schickte seinen Ritter samt Spielerschaft, um die Rattenplage zu beseitigen.
Wer bereits einmal unfreiwillig Ratten bei sich zu Hause beherbergte, weiß, dass man sie nur schwer wieder loswird. Die Spieler reisten bei nassem Wetter am frühen Morgen von außerhalb des Dorfes an und mussten auf einer Lichtung ihren Lagerplatz errichten, denn das Dorf war fest in der Hand der feindseligen Nagetiere. In Windeseile waren Zelte, Tarps und eine Kochstelle aufgebaut, denn die Ratten wussten ihr neues Dorf auch zu verteidigen und man stellte sich auf eine längere Belagerung ein. Teile der Wege zum Dorf wurden von den Ratten mit Hilfe von Giftgas versperrt, wodurch es eine lineare Wegführung zum Dorf gab. Der Weg wurde durch Rauchwerk und zwei martialischen Ratten mit Säurewerfern versperrt. Warhammer ließ grüßen.
Mit fortlaufender Zeit wurde die Motivation der Rattenmenschen klar: Sie versuchten Zeit zu schinden, um ein großes Ritual im Dorf vorzubereiten. Die Spieler mussten eine Vielzahl an Handlungen und Hintergründen lösen, um in das Dorf zu gelangen. Zwischenzeitlich gab es immer wieder heimtückische Angriffe der Ratten oder Hinterhalte mit Flammenwerfern, Säurewerfern und sogar einem Ratten-Oger.
Zum späten Nachmittag hin wurden die Anführer des Adeligen durch einen (R)Attentäter aus dem Spiel genommen, wodurch fortan sämtliche Entscheidungen in den Händen der Spielerschaft lagen. Die Spieler entschieden sich am Ende zu einem frontalen Sturm auf das Dorf, um den Ritualstein der Ratten zu zerstören und das Dorf wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Das Wetter wurde immer trockener und wärmer und damit stieg die Motivation der Spielerschaft. Um dieser Motivation entgegenzutreten, wurden noch einmal sämtliche NSCs aufs Feld geschickt, aber die Ratten (Hatten wir schon den Ratten-Oger erwähnt?) konnten gegen so viel geballten Stahl nichts ausrichten. Der Anführer der Ratten verließ das Schlachtfeld. Nach einer klassischen Bösewicht-Ansage und einem Spoiler für zukünftige Spiele der Orga verschwand er in seinem Bau und ließ seine restlichen Nager im Dorf zurück, wo sie von der Spielerschaft besiegt wurden. Der Ritualstein wurde mit Hilfe schwerer Werkzeuge zerstört, und das Dorf war wieder in der Hand der Spieler.
Die vielen Props und Kostüme stammten allesamt aus der Pfote von Sven Ristau und seiner Fakestahl-Schmiede. Die Ratten waren bestens mit Waffen, Rüstungen und wahnsinnigen Apparaturen ausgestattet, sie sahen rattenscharf aus und die NSCs waren unermüdlich und hochmotiviert. Fazit des Cons: Man sollte sich rechtzeitig um einen Kammerjäger kümmern, ehe das Nagerproblem außer Kontrolle gerät!
Text: Simon Klenge
Bilder: Ratten-Orga und Simon Klenge
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LARPzeit.de