Blutmond 4 - Widerstand
Die Einwohner und Besucher von Lunacrovi gelten mittlerweile im ganzen Land als Aufständische. Ihnen wird vorgeworfen, gegen die Prizrakische Regierung zu sein und in mehrfacher Form gegen die Hoheitsgesetze verstoßen zu haben. Ferner sollen sie mit dem bösen Nezkanno im Bunde sein! Doch es gibt auch viele Bürger, die aufgrund der Taten der Einwohner von Lunacrovi langsam umdenken. So gibt es nun zwei Parteien im Land. Die, die weiterhin glauben, dass die Stoyka und die Prizrakische Regierung das Land beschützen, und diejenigen, die dem Dörfchen Glauben schenken und denken, dass die Regierung wie auch die Stoyka seit Jahren dem Nezkanno in die Hand spielen. Zeit für Widerstand!
Blutmond 4 – Widerstand begann mit einer Willkommensrede, die vom Geheul eines Drachen unterbrochen wurde. Wer die Kampagne bereits zuvor besucht hatte, wusste, dass mit diesem im letzten Jahr ein Bündnis geschlossen worden war. Er sollte das Dorf schützen. Schnell fand man einen schwer verletzten Drachen, der nun selbst einige Tage lang beschützt werden sollte. Dabei war gerade in der Ansprache noch erklärt worden, dass der Schutz durch dieses Wesen der einzige Grund sei, dass das Dorf weiterhin bestünde. Rund um den Lunarishügel lauerten nämlich bereits die Truppen der Stoyka, der Kirche dieses Landes, um das Dorf zu zerstören.
Zunächst funktionierte der Schutz des verletzten Drachen gut. Die Spieler verteidigten ihn gegen zahlreiche Untote. Dann war es jedoch unerwarteterweise ein SC, der dem Hüter des Dorfes ein Ende setzte – weil er sich künftig mit dem Titel Drachentöter schmücken wollte. Der Spieler zog so nicht nur den Zorn des Dorfes auf seinen Charakter, er beeinflusste auch maßgeblich die nachfolgende Handlung. Zwar wurde den Charakteren im Dorf noch eine Frist von zwei Tagen des Friedens gewährt, in denen sie vergeblich nach Möglichkeiten suchten, der Belagerung zu entgehen. Doch letztlich musste man sich der geballten Kraft der Gegner geschlagen geben.
Kirche und Inquisition hatten sich mit dem örtlichen Grafen verbündet, um das angeblich ketzerische Dorf zu vernichten. Die siegreichen Belagerer entwaffneten die Reisenden und nahmen die Befehlshabenden des Dorfes fest.
In den folgenden Tagen herrschte eine gedrückte Stimmung, während die Geschlagenen versuchten, ihre Feinde davon zu überzeugen, dass man hier nur Gutes tun wolle. In den Verhören durch die Inquisition berichteten die SCs davon, dass es unter der Stadt ein schwarzmagisches Portal gebe, das halb geöffnet sei und das man unbedingt verschließen müsse. Schließlich gelang es tatsächlich, die Inquisition davon zu überzeugen, dass nicht das Dorf der Quell des Übels war, sondern der Graf, der die Truppen der Kirche begleitete. Dieser wurde als Dämonenpaktierer Armin Kastro identifiziert, der die Spieler seit Beginn der Kampagne begleitet hatte. Nun war klar: Dorf und Kirche mussten widerwillig zusammenarbeiten, um das verschüttete Portal unter der Stadt im darauf- folgenden Jahr schließen zu können.
Und hier endete die Geschichte vorerst.
Emotionale Berg- und Talfahrt
Ich selbst habe nie so ein Wechselbad von Gefühlen durchlebt wie auf diesem Con. Die zahlreichen Tränen und emotionalen Ausbrüche auf Spielerseite zeigten mir, dass es nicht nur mir so ging. Man tauchte ein in eine Welt, die einen gänzlich gefangen nahm, traf Menschen, die einen zutiefst bewegten, und verlor jene, die einem über lange Zeit ans Herz gewachsen waren. Freud und Leid lagen hier sehr nah beieinander.
Für mich ist diese Con-Reihe mittlerweile das absolute Jahreshighlight geworden, und ich freue mich bereits sehr auf das nächste Jahr. Ein riesen- großes Dankeschön geht an die Gebrüder Blutmond-Orga, die mit diesem Projekt ein ganz neues Level von Larp geschaffen hat.
Macht weiter so!
Text: Jaal Leine
Bilder: Tillmann Thasler
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